Das Schweigen der Glocken in Traunstein
Kirchlicher Protest gegen das NS-Regime im Jahr 1934 - Der unbequeme Pfarrer Joseph Stelzle
Vortrag am Freitag, den 25.Januar 2019 in der Zieglerwirtsstube im Heimathaus Traunstein.
Glocken können rufen, warnen informieren. Sie können aber auch schweigen, wie es an Karfreitag und Karsamstag kirchlicher Brauch ist. Das Schweigen der Glocken in Traunstein im Jahre 1934 stellt dagegen einen kaum bekannten kirchlichen Protest dar. Wie wirksam eine solche Maßnahme sein konnte, belegt das von Kardinal Michael von Faulhaber über Traunstein verhängte Interdikt.
Der Vortrag der Historikerin Dr. Lydia Großpietsch beleuchtete anhand neuer Quellen diese spannende Episode aus der frühen Zeit des Nationalsozialismus in Bayern. Der Beharrlichkeit des wortgewaltigen Stadtpfarrers Joseph Stelzle und der Mobilisierung der Bevölkerung ist es zu verdanken, dass der zeitweise in «Schutzhaft» genommene unbequeme Pfarrer weiterhin in Traunstein wirken konnte.
Mit diesem Vortrag begann der Historische Verein für den Chiemgau zu Traunstein e. V. seine Veranstaltungsreihe des Jahres 2019, die ansonsten vom Gedenkjahr zum 400. Gründungsjahr der Saline und der Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein geprägt ist.
Mit der Salzgeschichte beschäftigen sich in diesem Jahr weitere Referenten, nämlich Gernot Pültz am Freitag, den 29. März, zum Thema «Die Schornsteine rauchen und rauchen - Salzproduktion im Jahre 1874» sowie Valentin Haselbeck am Freitag, 20. September, zum Thema «Salz und Chemie». Außerdem veranstaltet der Historische Verein zusammen mit der Alpenvereinssektion Traunstein zu deren 150-jährigem Bestehen am Samstag, 10. August, eine Wanderung auf Teilstücken des Soleleitungswegs von Reichenhall nach Traunstein. Details werden noch bekannt gegeben.
Für die jeweils um 19 Uhr beginnenden Veranstaltungen in der Zieglerwirtsstube des Heimathauses ist aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse Voranmeldung erforderlich unter Telefon 0861/164786 oder per Mail an
LG/H./17.01.2019