Die Ruhpoldinger Holzknechte und die Saline Traunstein
Die schwere Arbeit der Holzknechte und die Holztrift zur Saline Traunstein
Mit dem Vortrag von Richard Kecht über den Vinzenzi-Holzknechtverein Ruhpolding hat der Historische Verein für den Chiemgau zu Traunstein «sein» Salzjahr abgeschlossen. Bei der mit vielen Bildern bereicherten Veranstaltung in der Zieglerwirtstube des Heimathauses vor 35 Gästen ging es nicht allein um die Holzlieferungen für die vor genau 400 Jahren gegründete Saline Traunstein, sondern auch um die schwere Arbeit der Holzknechte in den Gebirgswäldern um Ruhpolding. So war es kein Zufall, dass der Holzkknecht-Vinzenziverein Ruhpolding im selben Jahr gegründet wurde, wie die Saline Traunstein ihren Betrieb aufnahm.
Richard Kecht, der 2. Vorsitzende dieses Ruhpoldinger Vereins, verstand es ausgezeichnet, das arbeitsreiche und gefährliche Leben der Holzknechte, die zum Teil in selbstgebauten Rindenkobeln und bei einfacher Verpflegung («Muas») tagelang an ihrem «Arbeitsplatz» ausharren mussten, darzustellen. Er schilderte, wie zunächst die Bäume mit Äxten umgehackt werden mussten, ehe etwa ab dem 19. Jahrhundert die Säge die Arbeit etwas erleichterte. Gefährlich war vor allem der Transport der Stämme im Winter mit Schlitten ins Tal. Von dort wurde das bereits - nach heutiger Messung - auf knapp einen Meter abgelängte Holz auf der Traun zur Saline nach Traunstein «getriftet», wozu die nötige Antriebskraft durch das Wasser in sogenannten Klausen erfolgte.
Als Anschauungsstück aus der damaligen Zeit präsentierte Richard Kecht eines dieser Trifthölzer, das seiner Schätzung nach vielleicht schon dreihundert Jahre im Schlamm und Wasser gelegen hatte, ehe es vor kurzem entdeckt wurde. Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine interessante Fragestunde, bei der Richard Kecht kompetent Antwort geben konnte.
Hans Helmberger