Rückblick 2017 mit dem Vortrag über die Salzburger "Exulanten"

Historischer Verein beendet seine Aktivitäten im «Luther-Jahr»

Mit der Emigration der Salzburger Protestanten beschäftigte sich im Dezember beim letzten Vortrag des Historischen Vereins für den Chiemgau zu Traunstein e. V. im Jahr 2017 die Referentin Ingeborg Jerger aus Salzburg. Sie schilderte die Wege der protestantischen Bewohner des Erzstifts Salzburg, die im 16. und 17. Jahrhundert um ihres Glaubens willen ihre Heimat verließen und unter anderem in Ostpreußen ein neues Zuhause fanden, wo sie ihrem evangelischen Glauben ungehindert nachgehen konnten. 

Mit diesem Vortrag beendete der Historische Verein auch seine Aktivitäten im Rahmen des Luther-Jahres zum Gedenken an den Thesenanschlag des Reformators vor 500 Jahren an der, wie es heißt, an der Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Die gute Zusammenarbeit mit dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat und der Pfarrei Traunstein würdigte der Vorsitzende Hans Helmberger in seinen einführenden Worten. Dabei wies er auf die Veranstaltungen zum Luther-Jahr hin. Im März 2017 hatte Altoberbürgermeister Fritz Stahl nach «Evangelischen Spuren in Traunstein» gesucht, und die große Resonanz mit rund 80 Besuchern im vollbesetzten evangelischen Gemeindesaal bewies, dass es ein gut gewähltes Thema war. Auch die Exkursion Mitte Mai zur Bayerischen Landesausstellung «Ritter, Bauern, Lutheraner» nach Coburg fand großes Interesse, denn der große Bus war mit 50 Personen praktisch ausgebucht. Heimathaus-Leiter Dr. Jürgen Eminger verstand es sehr geschickt und einfühlsam, die Städte und Kirchen - evangelische wie katholische - vorzustellen und auf deren Geschichte einzugehen. Neben der Landesausstellung auf der Veste Coburg und in der Kirche St. Moriz besuchte die Gruppe auch den katholischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen, das Zentrum der Stadt Bamberg mit der Residenz und dem prächtigen Dom sowie die evangelische Stephanskirche und schließlich das Hugenottenviertel in Erlangen; auch Schloss Seehof nahe Bamberg war Ziel eines Besuchs, ehe am Sonntagabend alle Teilnehmer wohlbehalten wieder in Traunstein eintrafen.

Veranstaltet wurde diese dreitägige Exkursion vom Historischen Verein zusammen mit dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat, organisiert hatte diese die Volkshochschule Traunstein. Am Rande des Vortrags im Dezember überreichte der Vorsitzende dem evangelischen Dekan Peter Bertram als Dank für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit ein Exemplar der von Helmut Kölbl und Werner Paul Hellmuth erstellten Traunsteiner Straßenbücher über den Martin-Luther-Platz, der seit Sommer 2017 die Gebäude des evangelischen Dekanats, der Pfarrei mit dem Gemeindesaal und der Auferstehungskirche (bisher Crailsheimstraße) umfasst. Ausnahmsweise hatte der Historische Verein dafür ein zweites Exemplar fertigen lassen.